Klares Ja zu selbstbestimmter Organspende – JuLis Münster beim 90. Landeskongress der Julis NRW

Am Wochenende des 21./22. April trafen sich die JuLis NRW zu ihrem 90. Landeskongress. Unter knapp 300 Liberalen aus dem ganzen Bundesland waren auch die JuLis Münster zahlreich in der Kamener Stadthalle vertreten, um über die personelle Zukunft des Landesverbandes zu entscheiden  und um vor allem in die programmatische Arbeit einzusteigen.

Samstagmorgen, 9.10 Uhr – Gleis 3: Die Münsteraner Delegation bricht in Richtung Ruhrgebiet auf, um pünktlich zur Stimmrechtsausgabe in Kamen zu sein. Vor Ort angekommen wird die Truppe bereits von einer starken Fraktion aus dem gesamten Münsterland willkommen geheißen. Und schon ist es Zeit für TOP 1: Der amtierende Landesvorsitzende Moritz Körner schreitet zur Begrüßung.

Nachdem auch sämtliche Formalitäten geklärt sind, folgen Rechenschaftsberichte, in denen der geschäftsführende Vorstand über wesentliche Entwicklungen der vergangenen Amtszeit informiert. Währenddessen werden schon einmal die Stimmblöcke bereit gelegt, denn es stehen Veränderungen im Vorstand an: Moritz Körner, inzwischen auch Mitglied des Landtags NRW, hat angekündigt, nicht erneut zu kandidieren. Bevor aber über eine Nachfolge abgestimmt wird, lassen die JuLis NRW es sich zunächst nicht nehmen, ihrem langjährigen Vorsitzenden gebührend für sein überragendes Engagement auch in schwierigen Zeiten zu danken. Minutenlange standing ovations dokumentieren, welch große Fußstapfen hier zurück gelassen werden.

Sie zu füllen hat sich Jens Teutrine aus Ostwestfalen-Lippe auf die Fahnen geschrieben, der dann auch unter Beifall und mit rund 91% der Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt wird. Verantwortung für die nächste Amtszeit übernimmt zudem erneut unser Münsteraner Maximilian Kemler, der seine erfolgreiche Arbeit als Schatzmeister fortführen soll. Als das neue Team komplett ist, geht es am frühen Nachmittag in die Antragsberatung. Zuallererst steht dann der Leitantrag zur Generationengerechtigkeit auf der Agenda. Er nimmt sich zum Ziel, die Landespolitik „enkelfit“ zu machen. Zentrale Aspekte dabei sind die Schaffung eines schuldenfreien Haushalts, eine nachhaltige Umwelt- sowie insbesondere auch eine zukunftsfähige Rentenpolitik.

Nach einigen Stunden intensiver Beratung steht ein weiteres Highlight bevor: Die lang ersehnte Kongressparty. Gut gestärkt und nach einer der obligatorischen „Zimmerpartys“ geht es später am Abend in eine im Herzen von Kamen gelegene Feierlocation. Vor Ort angekommen heißt es gerade einmal wieder „Freibier!“, denn von zahlreichen liberalen Berufspolitikern, allen voran unserem Münsterländer MdL Alexander Brockmeier, sind stattliche Spenden zu verzeichnen. Spätestens, als gegen 00:00 Uhr – wie es die Tradition nun einmal zwingend vorsieht – die JuLi-Hymne angestimmt wird, erreicht die Stimmung den Siedepunkt.

 

Aber: Wer feiern kann, kann auch arbeiten: Am nächsten Morgen geht es wieder eifrig an die Programmatik. Der nächste Themenkomplex, der es nach oben auf die Beratungsliste geschafft hat, betrifft die Organspende. Aus einem ganzen Antragspaket kann sich dann ein Entwurf aus dem Kreisverband Münster als Beratungsgrundlage durchsetzen. Das Papier sieht eine sogenannte Mandated Choice-Lösung vor, nach der jeder Einzelne ab Vollendung des 16. Lebensjahres in regelmäßigen Abständen, etwa bei der Beantragung eines Personalausweises oder Reisepasses, zur Äußerung über sein zukünftiges Spendeverhalten aufgerufen wird. Wichtig ist aus liberaler Sicht dabei, dass die Organspende eine höchstpersönliche Angelegenheit bleibt und die Entscheidung nicht auf Dritte abgewälzt wird. Ziel ist es außerdem, die allgemeine Spendebereitschaft zu fördern, um dem akuten Organmangel systematisch entgegen zu wirken. Der komplette Antrag (in ursprünglicher Fassung) findet sich im Antragsbuch unter Nr. 621: https://landesvorstand.julis-nrw.de/wp-content/uploads/2018/04/Antragsbuch-90.Landeskongress-in-Kamen.pdf.

 

Am Sonntagnachmittag heißt es dann Abschied nehmen. Die JuLis Münster treten – etwas müde zwar, aber zufrieden und voller Ideen für die heimische Agenda – die Rückreise an. Gerne denken wir an ein rundum gelungenes Wochenende in Kamen zurück und bedanken uns bei den Verantwortlichen für die hervorragende Organisation.  Eine neue Generation JuLis und mehr Generationengerechtigkeit für die Politik. Wir finden: Gutes Fazit!